Was hat Rasur mit Umweltschutz zu tun ?

Jede Menge !

Als Beispiel leben in der EU (alle Statistikdaten der Berechnungsgrundlage sind von statista.de) im Jahr 2017 rund 500 Millionen Menschen. Davon sind ~65% zwischen 15 und 64 Jahren, grob geschätzt dürfte die Hälfte davon männlich sein. Damit ergibt sich, als grobe Annäherung, eine Menge von

(500.000.000 * 0,65) * 0,5 = 162,5 Millionen „rasierfähiger“ Männer in der EU.

Das Rasierschaum in Dosen und Systemklingen in der EU überall erhältlich sind und genutzt werden, setz ich voraus, dürfte auch nicht all zu unwahrscheinlich sein. Ausreisser werden durch die zugrunde gelegte Verbrauchsmenge  pro Jahr und die nicht eingerechneten Abfälle der Damenrasierer relativiert.

Wenn noch Bartträger etc. abgezogen werden und man mal nur von ~100 Millionen sich rasierenden Männern ausgeht, die jeder im Jahr eine einzige Systemklinge sowie eine Dose Rasierschaum benutzen und in den Müll werfen:

Wer kann sich noch vorstellen, wie hoch der Haufen des Rasiermüll in der EU dann am Ende eines Jahres ist ? Oder anders gefragt, wieviel Kubikmeter Müll fallen dafür an ?

Rasierschaum wird meist in 200ml Dosen gehandelt, auch wenn die leer ist, bleibt die Dose gleich gross:  200ml * 100.000.000 angefallene Dosen = 20.000 Kubikmeter Müll, die sich durch simplen Einsatz von Rasierpinsel und Seife pro Jahr sparen liessen. Da sind die ganzen Systemklingen noch nicht mal mit dabei …

Danke für all die tollen, grünen, Öko- und Umweltsiegel liebe Industrie! Sie sind den Atem nicht wert, sie zu nennen!

Danke auch an alle Schafe, Rinder und Ziegen da draussen! Umweltschutz geht alle etwas an und durch kleine Änderungen kann viel bewirkt werden. Nur auf die Industrie zeigen reicht auch nicht aus!

Rasuren und Tinkturen

Jeder Mann auf der Welt,
klagt dauernd über zu wenig Geld.

Doch statt zu sparen,
altes Brauchtum zu bewahren,
wird für Rasuren und Tinkturen,
ohne Gewissen,
sich gar darum gerissen,
das Geld aus dem Fenster geschmissen!


Bin ich so ein Dinosaurier, dass ich mich mit einem, ach so altmodischen, Messer rasiere ? Weiss sonst keiner mehr wie das geht ? Oder warum kauft ihr anderen Männer regelmässig die total überteuerten Systemklingen ? Jedes Jahr stehen in den Drogeriemärkten die neuesten Errungenschaften aus der Systemrasiererklasse und das einzige was wirklich neu ist, ist die neue Spitzenposition für den unverschämtesten Preis pro Klinge.

Wer braucht denn wirklich Kugelgelenke, Batterievibratoren und 5 Schneiden in einer Klinge, die Gleit- und Pflegestreifen und den ganzen anderen Marketingkram in seinem Gesicht ?

Man muss wirklich kein Mathegenie sein, um einfach mal zu überschlagen:

Messer: Einmalig ab 50€ zu haben. Dazu noch etwas Zubehör, einen Juchten braucht man zum abziehen, auch nicht das billigste Messer gekauft, weil man ja was ordentliches benutzen möchte:

Mit 100€ – 150€ einmalig, am Anfang, investiert ist man ausgestattet. Damit kann man sich lange Jahre gut rasieren, ohne weitere Kosten zu verursachen.

Klingen: Die kosten aktuell afaik so 3-5 Euro pro Stück. Ab und an benutze ich die auch, im Schnitt rasier ich mich alle 3 Tage, da kann ich mich mit einer Klinge zwei bis drei mal rasieren, dann ist die so fertig das es weh tut. Da bräuchte ich im Dauerbetrieb rund 35 Stück im Jahr:

35 * 3 = 105€ / Jahr, reine Kosten für das Wegwerfmaterial

Wer ernsthaft glaubt, das die Klingen in der Herstellung teuer sind, oder von den schamlos überhöhten Preisen was für den Umweltschutz benutzt wird, der glaubt sicher auch noch an den Weihnachtsmann. Mir sträubt sich jedenfalls alles, diese unverschämte Preispolitik zu unterstützen.

Die Umwelt findet die Berge an Produktionsabfällen und Plastikmüll, die durch die Wegwerfklingen entstehen, bestimmt auch total klasse!

Wenn wir also vom Vorteil im Geldbeutel mal absehen: Man(n) sich bei welcher Gelegenheit auch immer, neben andere Männer an Waschbecken einreiht, das Messer zückt und mit seiner Rasur auch noch schneller fertig ist, als all die Systemklingenjünger um einen herum (was keine Kunst ist, die gaffen ohnehin erstmal bis man mindestens halb fertig ist) … die Blicke und Gesichter sind mit Geld nicht zu bezahlen!

Eine Rasur mit einem Messer, ist meiner Erfahrung nach weder extrem langwierig, umständlich, noch außergewöhnlich gefährlich. Seid Männer! Traut euch, es ein mal zu probieren, merkt wie einfach es geht, spart Geld und helft mit, das diese traditionelle Art der männlichen Körperpflege nicht verloren geht! Außerdem helft ihr, die Umwelt etwas weniger zu vermüllen, das alleine sollte den Versuch schon wert sein!

Danke!

Wer ernsthaft mit dem Gedanken spielt, mit der Messerrasur anzufangen, es ist wirklich nicht schwer. Für den Anfang empfehlenswert ist meiner Meinung nach folgendes:

Ein Messer mit folgenden Eckdaten:

  • 5/8 Zoll, eventuell 6/8 Zoll für extrem harten oder dichten Bartwuchs
  • Halbhohl geschliffen
  • Rundkopf oder französicher Kopf

Außerdem notwendig:

  • Ein Juchten oder Streichriemen, um das Messer abzuziehen

Gut zu haben, aber erstmal nicht lebenswichtig:

  • Ein japanischer Wasserstein, um das Messer 1-2x im Jahr nachzuschleifen
  • Rasierpinsel, Tiegel und Seife

Der Besuch in einem Fachgeschäft lohnt sich hier meistens. Es gibt noch ein paar der alten Messerläden. Da wo heute Küchenmesser und Scheren im Schaufenster liegen, gibt es fast immer auch Rasiermesser und Zubehör zu kaufen. Meine Erfahrung: je älter der Verkäufer, desto höher die Chance das er sich mit Messerrasur noch auskennt. Das Messer kostet dann vielleicht 5 Euro mehr als im Internet, aber bei vielen Händlern bekommt man dafür eine fachkundige Beratung, sowie eine kleine Lehrstunde in Handhaltung und Klingenführung mit dem Rasiermesser kostenlos dazu.

Wem ein Messer nach wie vor zu martialisch ist, der kann sich ja mal bei den „Hobelrasierern“ umsehen. Das war die Stufe zwischen Messer und Systemklingen. Da klemmt man einfach eine, total altmodische, Rasierklinge rein und hat fast so etwas wie einen Systemrasierer in der Hand. Die altmodischen Rasierklingen gibt es im Vergleich zu Systemklingen zum Spottpreis von ~20-30 Cent pro Klinge, also für ein Zehntel des Preises und die Umwelt dankt es ebenso.

Füllfeder mit Konverter auffüllen – Kleckserei ade!

Wer hat sich eigentlich den Unsinn ausgedacht mit den Patronenkonvertern bei Füllern ?

Den Füller, was anständiges kostet heutzutage richtig Geld!, bis zum Griff in das Tintenfass tauchen zum Aufziehen ? Was für eine Schweinerei!

Danke, das muss ich nicht haben, ich nehm dafür lieber die PE-Dripperflaschen aus dem Vaping- / Laborbedarf.

Kosten – kaum 30 Cent pro Flasche

Transport – Ein Traum, Deckel drauf und ab in den Rucksack oder die Federmappe. Die Flaschen gibt es ab 2ml Volumen, das nimmt nicht mehr Platz ein, als normale Ersatzpatronen

Usability – Ich finde es genial. Damit hab ich mittlerweile x-mal leere Patronen und Konverter befüllt, ohne einen Klecks daneben zu setzen.

 

Man nehme Tinte aus einem Fass der Wahl, eine Spritze mit Kanüle und eine PE Flasche mit Slim Dripper aus dem Labor-/ Vapingbedarf. Die Tinte mit der Spritze vom Fass in die Flasche, Deckel drauf, fertig ist die Nachfüllflasche mit der man direkt eine Patrone oder Konverter befüllen kann, ohne grosse Kleckserei. Unten mal ein Bild, wie das ganze zusammen passt:

Die Dripperflaschen bekommt man mit dem sogenannten „Slim Dripper“ bei http://flaschen-handel.eu/ und vermutlich diversen anderen Händlern, für ein paar Cent nachgeworfen.

PE macht sich hier deutlich besser als PET, das ist zu hart, um ordentlich dosieren zu können.