Knast und Kapitalismus

Jeder, der euch nicht passt,
landet alsbald im Knast.

Anstatt Schulen bauen,
den Menschen Vergehen vorkauen,
das Land mit Knästen vollsauen.

Im Knast darben die eigenen Leute,
zählt weder der Mensch noch die Meute,
wichtig ist nur der Kapitalertrag,
im hier und heute.

Der Knast sei die moderne Mine,
an der der rechtschaffende Kapitalist verdiene!

Gedanken & Notizen

Gedanken reifen,
Ideen weiter schleifen,
auf Fehlschläge pfeifen,
den Fortschritt begreifen,
ist das, was jeder kluge Mann,
mit ein wenig Übung kann.

Gedanken als Notiz erhalten,
heisst Fortschritt für später verwalten.

 

 

Als leichter lesbarer Teil der Ganzen Seite:

Rasuren und Tinkturen

Jeder Mann auf der Welt,
klagt dauernd über zu wenig Geld.

Doch statt zu sparen,
altes Brauchtum zu bewahren,
wird für Rasuren und Tinkturen,
ohne Gewissen,
sich gar darum gerissen,
das Geld aus dem Fenster geschmissen!


Bin ich so ein Dinosaurier, dass ich mich mit einem, ach so altmodischen, Messer rasiere ? Weiss sonst keiner mehr wie das geht ? Oder warum kauft ihr anderen Männer regelmässig die total überteuerten Systemklingen ? Jedes Jahr stehen in den Drogeriemärkten die neuesten Errungenschaften aus der Systemrasiererklasse und das einzige was wirklich neu ist, ist die neue Spitzenposition für den unverschämtesten Preis pro Klinge.

Wer braucht denn wirklich Kugelgelenke, Batterievibratoren und 5 Schneiden in einer Klinge, die Gleit- und Pflegestreifen und den ganzen anderen Marketingkram in seinem Gesicht ?

Man muss wirklich kein Mathegenie sein, um einfach mal zu überschlagen:

Messer: Einmalig ab 50€ zu haben. Dazu noch etwas Zubehör, einen Juchten braucht man zum abziehen, auch nicht das billigste Messer gekauft, weil man ja was ordentliches benutzen möchte:

Mit 100€ – 150€ einmalig, am Anfang, investiert ist man ausgestattet. Damit kann man sich lange Jahre gut rasieren, ohne weitere Kosten zu verursachen.

Klingen: Die kosten aktuell afaik so 3-5 Euro pro Stück. Ab und an benutze ich die auch, im Schnitt rasier ich mich alle 3 Tage, da kann ich mich mit einer Klinge zwei bis drei mal rasieren, dann ist die so fertig das es weh tut. Da bräuchte ich im Dauerbetrieb rund 35 Stück im Jahr:

35 * 3 = 105€ / Jahr, reine Kosten für das Wegwerfmaterial

Wer ernsthaft glaubt, das die Klingen in der Herstellung teuer sind, oder von den schamlos überhöhten Preisen was für den Umweltschutz benutzt wird, der glaubt sicher auch noch an den Weihnachtsmann. Mir sträubt sich jedenfalls alles, diese unverschämte Preispolitik zu unterstützen.

Die Umwelt findet die Berge an Produktionsabfällen und Plastikmüll, die durch die Wegwerfklingen entstehen, bestimmt auch total klasse!

Wenn wir also vom Vorteil im Geldbeutel mal absehen: Man(n) sich bei welcher Gelegenheit auch immer, neben andere Männer an Waschbecken einreiht, das Messer zückt und mit seiner Rasur auch noch schneller fertig ist, als all die Systemklingenjünger um einen herum (was keine Kunst ist, die gaffen ohnehin erstmal bis man mindestens halb fertig ist) … die Blicke und Gesichter sind mit Geld nicht zu bezahlen!

Eine Rasur mit einem Messer, ist meiner Erfahrung nach weder extrem langwierig, umständlich, noch außergewöhnlich gefährlich. Seid Männer! Traut euch, es ein mal zu probieren, merkt wie einfach es geht, spart Geld und helft mit, das diese traditionelle Art der männlichen Körperpflege nicht verloren geht! Außerdem helft ihr, die Umwelt etwas weniger zu vermüllen, das alleine sollte den Versuch schon wert sein!

Danke!

Wer ernsthaft mit dem Gedanken spielt, mit der Messerrasur anzufangen, es ist wirklich nicht schwer. Für den Anfang empfehlenswert ist meiner Meinung nach folgendes:

Ein Messer mit folgenden Eckdaten:

  • 5/8 Zoll, eventuell 6/8 Zoll für extrem harten oder dichten Bartwuchs
  • Halbhohl geschliffen
  • Rundkopf oder französicher Kopf

Außerdem notwendig:

  • Ein Juchten oder Streichriemen, um das Messer abzuziehen

Gut zu haben, aber erstmal nicht lebenswichtig:

  • Ein japanischer Wasserstein, um das Messer 1-2x im Jahr nachzuschleifen
  • Rasierpinsel, Tiegel und Seife

Der Besuch in einem Fachgeschäft lohnt sich hier meistens. Es gibt noch ein paar der alten Messerläden. Da wo heute Küchenmesser und Scheren im Schaufenster liegen, gibt es fast immer auch Rasiermesser und Zubehör zu kaufen. Meine Erfahrung: je älter der Verkäufer, desto höher die Chance das er sich mit Messerrasur noch auskennt. Das Messer kostet dann vielleicht 5 Euro mehr als im Internet, aber bei vielen Händlern bekommt man dafür eine fachkundige Beratung, sowie eine kleine Lehrstunde in Handhaltung und Klingenführung mit dem Rasiermesser kostenlos dazu.

Wem ein Messer nach wie vor zu martialisch ist, der kann sich ja mal bei den „Hobelrasierern“ umsehen. Das war die Stufe zwischen Messer und Systemklingen. Da klemmt man einfach eine, total altmodische, Rasierklinge rein und hat fast so etwas wie einen Systemrasierer in der Hand. Die altmodischen Rasierklingen gibt es im Vergleich zu Systemklingen zum Spottpreis von ~20-30 Cent pro Klinge, also für ein Zehntel des Preises und die Umwelt dankt es ebenso.

Alda braucht keine Argumente

Eine kleine Anekdote von einem meiner letzten Besuche in den öffentlichen Verkehrsmitteln unserer Landeshauptstadt:

Neulich bin ich mit der U-Bahn gefahren und habe dabei ein Buch gelesen. Die Farbe des Einband war einem jungen Mann Grund genug, mich anzusprechen, es war knallrosa. Die Unterhaltung war, irgendwie konnte man das  nach den ersten zwei Worten schon erahnen, nicht lang:

Ey Alda, was geht ab du Homo, wasn dasda fürn Schwuchtelbuch ?

Um Dir das zu erklären, fehlt mir die Zeit und Dir der Verstand. Guten Tag.

Anscheinend hat es etwas gedauert, bis das schlafende Gehirn angelaufen und er seinen, durch diese linguistische Bankrotterklärung eingeläuteten, Schiffbruch verstanden hat. Etwa zehn Sekunden später wurde sich dann in die übliche Eskalation mit angebotener Gewaltbereitschaft und weiteren Beleidigungen geflüchtet. Meine Haltestelle kam, ich stand auf, um auszusteigen und nachdem der junge Mann nochmal schnell einen Blick auf Größe und Statur des Baum geworfen hat, den er da gerade anpinkeln wollte, war das Gespräch schlagartig beendet.

Prinzipiell finde ich es toll, wenn jemand sich mit mir über Bücher, oder andere Themen, unterhalten möchte. Ich lasse mich dazu auch gerne in Bus und Bahn von Fremden ansprechen, aber was erwartet so jemand denn, was er als Antwort bekommt, wenn er ein Gespräch derart beginnt ?

Von solchen Fällen, die leider auch nicht mehr die absolute Ausnahme sind, abgesehen, finde ich es wirklich erschreckend, wie wenige Menschen überhaupt noch in der Lage sind sich ordentlich zu artikulieren. Es gibt anscheinend immer weniger Menschen, die:

  • sachlich bleiben
  • nicht immer im Recht sein müssen
  • Argumente der anderen anerkennen
  • die eigene Meinung überdenken und anpassen können
  • ihrer Muttersprache so bemächtigt sind, das sie sich verständlich ausdrücken können

Offensichtlich sind das Softskills, die total aus der Mode gekommen sind.

Ey Alda, was geht du <beliebiges Schimpfwort>  scheint heute für viele Menschen der Ersatz für derartige Softskills zu sein.  Eine neue, universelle Ansprache, die passt für Begrüßungen, Fragen, Beschwerden und alles mögliche andere, was halt gesagt werden muss. Durch die gelebte Geschlechtsneutralität bei Ihrem Einsatz, Frauen werden ja heute ebenso Alda genannt, entspricht sie dann auch gleich den neuesten Standards für Political Correctness.

Dazu kann ich nur noch sagen:

Herzlich willkommen im Land der Dichter und Denker des 21. Jahrhundert!

Was bleibt, ist nur die Streitkultur der Dummen,
anstatt Argumente, Beleidigungen rein brummen.

In schmutziger Wäsche des Gegners gewühlt,
sich ständig persönlich angegriffen gefühlt.

Benimmregeln bis zum Anschlag aufgeweicht,
außer Beleidigung und Diskreditierung kein Ziel erreicht.

Sachlichkeit und Kompromiss bleiben auf der Strecke,
Hauptsache ist, dass jede andere Meinung verrecke!

Die Geschichte vom kleinen Lobbyismus

Es war einmal die kleine Uneigennützigkeit,
wenig eitel und zu selbstloser Hilfe allzeit bereit,
wurde auf dem Weg in die Industrialisierung vergessen,
von Verkaufszahlen und Deckungsbeiträgen gefressen.

Von langer Dauer war der unglücklich Verlust ja nicht,
zeigte sich, alsbald, von Industrie geboren, ein neu Gesicht,
zwischen Habgier und Marketing den Egoismus instrumentiert,
wurde er auch schon zur Maximierung der Profite perfektioniert.

Mit Skrupellosigkeit und Raffgier in die Politik eskortiert,
dort mit offenen Armen akzeptiert und weiter raffiniert,
dem Egoismus also selbst die Industrialisierung passiert,
wurde er ebenfalls als unzureichend und altmodisch definiert.

Menschen und Mitbestimmung sind für Gewinne keine Faktoren,
Politik und Wirtschaft verschworen, haben den neuen Standard erkoren,
der Demokratie, schon längst zwischen Aktien und Investoren erfroren,
wurde als Ersatz, industrialisierter Egoismus, der Lobbyismus geboren!

Menschen

Die Menschen, des Himmels liebstes Kind,
sind recht ähnlich, dem Schafe und dem Rind,
wie dumme Ziegen, meckern immer mit dem Wind.

Sich selbst jeder immer der Nächste sein,
ungezügelt, sich stets benehmen wie ein Schwein,
oh wie ist das fein, eine dumme, meckernde Ziege zu sein.

Von Habsucht, Neid und Gier zerfressen,
alles außer Konsum auf der Welt vergessen,
viel Glück dabei, alsbald statt Gras euer Geld zu fressen.

Das Geld, das liegt euch wohl schwer im Magen,
könnt dann meckern, so viel ihr wollt und euch beklagen,
nichts ist mehr übrig, von dem Werk aus sieben Tagen.

Die Moral von der Geschicht ?
Wenn die Welt in Bälde zugrunde gericht,
hilft euch Schafen, Rindern und Ziegen weder Geld noch Gedicht!

 

Gekritzel

Selber denken macht frei,
alles andere ist Einheitsbrei!

Selber denken wollt ihr nicht,
glaubt lieber was die Werbung spricht!


Lobbyismus ist industrialisierter Egoismus.


Wollt ihr den Bonzen auf die Fresse schlagen,
dann müsst ihr deren Lobbyisten jagen!


Gedanken begreifen,
als geschrieben Notiz erhalten,
ist das, was jeder kluge Mann,
mit ein wenig Übung kann.

Langeweile

Total entspannt,
wird das Nichtstun,
gerne auch Ruh genannt.

Wächst die Untätigkeit,
wird aus entspannter Ruh,
schmerzlich, apathisch Zeit, im Nu.

Dem Durst nach Neuen,
wird durch apathisch Zeit,
der Appetit nicht mehr scheuen.

Mit dann gar wildem Hunger,
wird des Hirn Appetit unterdrückt,
durch in Eile geboren Kummer.

Mit der langen Weile,
ist es ähnlich der Eile,
sie quält, die Langeweile.

Länder, Menschen, Abenteuer ?

Die Menschen sind mir schon lange Ungeheur!

Was für ein Land,
wo die Regenbogenpresse,
dem gewählt Präsident,
geacht und wohlbekannt,
den Titel aberkannt.

Zu allem Überfluss,
und einiger weniger Verdruss,
ist keiner mehr davon gejuckt,
heut wird die Unverschämtheit,
schweigend geschluckt.

Was für eine Welt,
dreht sich doch alles,
nur um das, was zählt,
dreht sich doch alles,
nur noch um das Geld.

Mensch was tust du hier,
benimmst dich, auf Mutter Erde,
wie das allerschlimmste Tier,
wichtig ist nur noch was zählt,
eure Konten vergiften die Welt.

Hast leider kein eigen Geld,
den Menschen auch nichts,
was ihnen heute noch zählt,
leb wohl du arme Welt!

Diese Welt!

Ich mochte, ja liebte, diese Welt einst sehr!

Die Menschen,
verlieren laufend an Kultur,
laufen, ja rennen,
nur noch nach der Uhr.

Das Essen,
durch billige Füllstoffe,
im Laden schon vergiftet.

Die Umwelt,
von der Industrie zugemistet.

Der heutige Held,
zählt doch auch,
nur noch sein Geld.

Unerzwungen,
kommt auf diese Welt,
gar frei gewählt,
kein Tier mehr her,
heute mag ich diese Welt nicht mehr!